„Ein Gott, der mich sieht“

Konfirmation in der Paul-Schneider-Gemeinde

16 junge Menschen erlebten in der Evangelischen Paul-Schneider-Gemeinde ihre Konfirmation an zwei aufeinander folgenden Sonntagen. Pfarrerin Ulrike Scholtheis-Wenzel und Pfarrer Ralf Anacker segneten fünf Mädchen und Jungen in Staudernheim und elf Jugendliche eine Woche später in Bad Sobernheim ein.

Thematisch stand die Jahreslosung 2023 „Du bist ein Gott, der mich sieht“ aus dem 1. Buch Mose im Alten Testament zusammen mit dem dazu passenden Psalm 139 im Mittelpunkt von Predigt und Liturgie. Für die festliche Umrahmung bot die Kirchengemeinde das gesamte Spektrum ihrer Kirchenmusik auf. Zusätzlich zur ChorInitiative Sobernheim und dem Posaunenchor sowie Kantor Benedikt Schwarz an den Orgeln beider Kirchen hatten sich auch Eltern der Konfirmandinnen und Konfirmanden zu einem Chor zusammengefunden und erfreuten damit die Jugendlichen und mit ihnen die ganze Gemeinde.

„Konfirmation bedeutet, sich an etwas festhalten und sich segnen lassen“, erklärte Ulrike Scholtheis-Wenzel in ihrer Begrüßung zum Festgottesdienst. So könne Unsicherheit überwunden werden. Diesen Gedanken griff Ralf Anacker in seiner Predigt auf, verwies auf die Jahreslosung und wandte sich an die Jugendlichen: „Egal, wo du hinfliegst, Gott sieht dich und du bleibst sein Kind.“ In den schönen und dunklen Momenten des Lebens könne jeder und jede auf seine Heil bringende Gegenwart zählen. Anacker beschrieb die Sorgen und Nöte, die junge Menschen gerade in der gegenwärtigen Lebensphase des allmählichen Erwachsenwerdens beschäftigen, und malte in der Fantasie ein Bild von „Jesus in meinem Zimmer“ aus, der „auf der Bettkante chillt“ und ernst nimmt, was junge Leute bedrängt. Dazu könne die Schule mit Leistungsdruck oder Anfeindungen durch Mitschüler gehören, aber auch die Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen. „Jesus bietet dir seine Freundschaft an“, betonte Anacker. „Du kannst die ausgestreckte Hand ergreifen und immer wieder dort anpacken, wo Jesus dich braucht.“

Wahrnehmen, wo sie gebraucht werden, konnten die Konfirmandinnen und Konfirmanden in ihrem Gemeindepraktikum. Ob bei der Hausaufgabenhilfe, im „Café International“, im Besuchsdienst oder der Bücherei – sie lernten die verschiedenen Angebote der Paul-Schneider-Gemeinde kennen und die Hoffnung wurde deutlich, dass sie sich auch in Zukunft mit ihr verbunden fühlen. Ein Hinweis darauf, dass diese nicht ganz unbegründet ist, zeigte sich im Beschluss über den Zweck der Kollekte im Gottesdienst. Nach dem Willen der Konfirmandinnen und Konfirmanden soll sie den Erdbebenopfern in Syrien zugutekommen. Die Gemeinde steht in Verbindung mit einer orthodoxen Gemeinde in Aleppo, die damit gezielt Notsituationen lindern kann. 

In Staudernheim wurden Emily und Finja Blatter, Emily Jungblut, Leon Neßler und Selina Wild konfirmiert. In der Matthiaskirche Bad Sobernheim erlebten Giselle Faier, Julian Günther, Nora Herzog, Fabian Hill, Antonio Jolla, Junia Mann, Linus Moser, Levi Sauer, Ben Schöffel, Noah Seegebarth und Hanna Skär ihre Einsegnung. Ein gemeinsamer Abendmahlsgottesdienst der Konfirmierten ist am Himmelfahrtstag, 18. Mai, 10.30 Uhr, im Garten der Matthiaskirche Bad Sobernheim geplant.

Marion Unger

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