Darf ich vorstellen? - Paul Schneider!

|   Neues aus der Gemeindearbeit

33 Kinder und Eltern hörten beim Kindergottesdienstprojekt am 23. Oktober 2021 die Geschichte von Paul Schneider. Er wird der Namensgeber der fusionierten Gemeinde ab Januar 2022 sein.

In einer Paramente-Werkstatt gestalteten sie vier Kanzelvorhänge für die Kirchen in Abtweiler, Lauschied, Staudernheim und Bad Sobernheim.

Beim Gründungsgottesdienst am 9. Januar um 10.30 Uhr in Staudernheim sollen sie feierlich überreicht werden.

 

Erzählvorschlag Paul Schneider zu fünf Bildern


Darf ich vorstellen? - Paul Schneider!

Seht Ihr die drei lustigen Jungs?
In der Mitte steht Paul.
Sein großer Bruder heißt Adolf, sein kleiner Hans.
Sie leben in Pferdsfeld, einem kleinen Dorf bei Sobernheim.
Da ist ihr Vater Pfarrer.
Nach der Schule spielen die Jungs Nachlaufen zwischen den kleinen Häusern
oder Fußball rund um den Röhrenbrunnen.
Sie fangen Frösche in den Wiesen.
Sie zähmen Raben und Eichhörnchen. Sie lachen und raufen.
Sonntags fahren sie mit der Mutter auf einem Eselskarren über die Felder.
Als Paul 14 Jahre alt ist, konfirmiert ihn sein eigener Vater.
Er schenkt ihm ein schönes Bibelwort:
„Jesus sagt: Ich bin dazu geboren, die Wahrheit zu sagen“ (Joh 18)
Das merkt sich Paul sehr gut.

(Bildskizze: Drei unterschiedlich große Jungs in kurzen Hosen. Fußball. Rabe. Frosch. Eichhörnchen. Im Hintergrund ein kleines Dorf mit Kirchturm)

Seht Ihr die beiden Männer im Talar?
Der kleinere ist Paul.
Er wird Pfarrer, genau wie sein Vater.
Vier Jahre ist Paul im Krieg gewesen. In Russland. In Frankreich.
Er hat schlimme Gewalt gesehen. Viele Verletzte. Tote auch.
Jetzt will er nur noch Frieden.
Er studiert die Bibel. Er lernt Predigen.
Er wird ordiniert. Also gesegnet und an die Arbeit geschickt.
„Das Evangelium ist eine Kraft von Gott!“ (Röm 1) hört er
und verlässt sich darauf sein Leben lang.
Paul hilft seinem Vater, als der krank wird.
Später wird er sein Nachfolger.
Paul wird Pfarrer in Hochelheim und Dornholzhausen.

(Bildskizze: Zwei unterschiedlich große Männer im Talar. Dahinter zwei Kirchtürme)

Seht Ihr die fröhliche Familie?
Paul heiratet seine liebe Gretel.
Sie haben vier Kinder:
Dietrich und Paul Hermann, Eva Maria und Gerhard.
Später kommen noch Nummer fünf und sechs dazu:
Ernst und Karl Adolf.
Es ist nicht leicht für Paul, Pfarrer zu sein.
In Deutschland ist Hitler an die Macht gekommen.
Mit seinen Nazis bricht er alle Gesetze.
Er sagt: Wer stark ist, bestimmt.
In der Bibel steht das ganz anders.
Pfarrer Paul Schneider protestiert.
Er sagt Nein, wenn Unrecht passiert.
Und bekommt Ärger: Er muss Hochelheim verlassen.
Er wird nach Dickenschied geschickt, auf den Hunsrück.
Auch dort macht er den Mund auf.
Paul und Gretel sind sich einig:
Wir sind geboren, um bei der Wahrheit zu bleiben!
Sie sagen den Kindern: Habt keine Angst! Gott hat uns lieb und macht uns mutig.
Paul Schneider bekommt immer mehr Ärger: Die Nazis stecken ihn ins Gefängnis.

(Bildskizze: Familienbild: Vater, Mutter, vier Kinder und zwei weitere in einer Traumblase)

Seht Ihr den Mann hinter Gittern?
Paul kommt von einem Gefängnis ins andere.
Zuletzt in ein fürchterliches Lager: Buchenwald.
Da leben viele Tausend Menschen, ohne dass sie etwas Schlimmes getan hätten.
Sie werden zu harter Arbeit gezwungen.
Sie bekommen viel zu wenig zu essen.
Sie hungern und frieren. Viele werden krank. Etliche sterben.
Paul denkt: Ich bin Pfarrer. Auch hier in Buchenwald.
Ich will predigen und trösten.
Er schaut aus seiner Zelle. Er ruft Bibelworte durch die Gitter.
Immer wieder.
„Jesus sagt: Wer Frieden stiftet, ist Gottes Kind!“ (Matthäus 5)
Wer das hört in Buchenwald, vergisst es nie mehr im Leben.

(Bildskizze: Gesicht hinter Gittern. Vllt. Bibelwort in Sprechblase)

Seht Ihr die Frau in Schwarz?
Das ist Gretel. Sie trägt ein Trauerkleid.
Ihr Paul ist in Buchenwald gestorben.
Er wird in Dickenschied beerdigt.
Jeden Tag ihres Lebens muss Gretel an Paul denken.
Nun sorgt sie allein für die sechs Kinder.
Es ist wieder Krieg. Sie hat wenig Geld. Aber gute Freunde.
Und der Glaube an Gott macht sie mutig und stark.
Sie sagt ihren Kindern: Euer Vater hat alles richtig gemacht.
Ein Christ muss die Wahrheit sagen.
Ein Christ muss sich gegen Unrecht wehren.
Er muss Friedensstifter sein.
Gretel trug wieder helle Kleider. Siewurde fast 99 Jahre alt.
Am Ende hatte sie zehn Enkel und viele Urenkel.
Sie sagte allen: Denkt an Paul!
Bleibt bei der Wahrheit. Stiftet Frieden. Und fürchtet euch nicht.

(Bildskizze: Frau in schwarzem Kleid mit vielen Kindern, Enkeln, Unrenkeln)

 

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