Unsere Musik

Unsere Kirchenmusik lebt vor allem durch die Menschen, die gemeinsam in unterschiedlichen Chören singen, musizieren und ihren Glauben zum Klingen bringen – aber nicht weniger durch die historische und restaurierte Stumm-Orgel in der Matthiaskirche. Ob Gemeindemitglied, Tourist oder Musikliebhaber – machen Sie mit, hören Sie zu, seien Sie uns willkommen – egal wie alt!

In allen Gruppen sind neue Mitglieder herzlich willkommen!

Ansprechpartner Kirchenmusik: Kantor Benedikt Schwarz, Tel. 0173-1475931, benedikt.schwarz@ekir.de

Konzert

Am 10. März findet um 17 Uhr das Passionskonzert der Chorinitiative Sobernheim (CIS) statt. Zur Aufführung kommt die Passions-Cantate „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“ von Gottfried August Homilius (1714 - 1785).

1755 trat Homilus  - ein Schüler J.S. Bachs - die Stelle als Dresdner Kreuzkantor und Musikdirektor der drei Dresdner Hauptkirchen an, ein Amt, das er bis zu seinem Tod am 2. Juni 17885 inne hatte.

Hauptwirkungsstätte war für Homilius jedoch nicht die Kreuz-, sondern die Frauenkirche, wurde die Kreuzkirche doch 1760 im Siebenjährigen Krieg durch preußische Artillerie gänzlich zerstört und erst nach Homilius’ Tod eingeweiht (1792).

Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Christian Friedrich Schemelli, Johann Adam Hiller (Thomaskantor von 1789 - 1801) und Daniel Gottlob Türk.

Passionsaufführungen waren bis zum 18. Jahrhundert fester Bestandteil der Karwoche.  In Dresden fanden sie im Frühgottesdienst statt und nicht - wie etwa in Leipzig - während der Vesper. Belegt sind mehrteilige Aufführungen  innerhalb des Karfreitagsgottesdienstes (vor und nach der Predigt), als auch eine auf die beiden Tage Gründonnerstag und Karfreitag verteilte Passionsaufführung.

Von Homilius sind mindestens neun Passionen überliefert, und zwar sowohl oratorische Passionen zu den vier Evangelisten als auch fünf Passionsoratorien, also Passionen ohne biblischen Passionsbericht, darunter auch die im Konzert erklingende zweiteilige Passions-Cantate.

Der Chor ist in dieser Passions-Cantate - anders als in den oratorischen Passionen - nicht auf die biblischen Turbae (lat. „Schar“, also Menschengruppen, die am Geschehen unmittelbar beteiligt sind) festgelegt sind. Er vertritt vielmehr die dem Passionsgeschehen folgende Christengemeinde und ist damit gegenüber den oratorischen Passionen deutlich aufgewertet.

Große Chorszenen prägen die Passions-Cantate, mehrfach finden sich Mischformen aus Chor und Arie. Die Passions-Cantate beginnt wie fast alle Passionen von Homilius mit einem schlichten Choralsatz. Der sich daran anschließende „eigentliche“ Eingangschor aber wurde zu einem der bis heute bekanntesten Chöre von Homilius überhaupt.

Unterstützt wir die Chorinitiative durch die „Churpfälzische Hofcapelle“, einem Barockorchester aus Bensheim sowie den Solisten Carmen Buchert - Sopran, Sandra Stahlheber - Alt, Jonas Boy - Tenor und Markus Lemke - Bass.

Die Leitung hat Kantor Benedikt Schwarz inne.

Karten sind im Vorverkauf zu 25/20€ (20/15€ ermäßigt) in der Buchhandlung am Russischen Hof Bad Sobernheim und im Gemeindebüro der Paul-Schneider-Gemeinde zu erwerben. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

Kinderchor

Montags  von 16.15 Uhr bis 17.00 Uhr, Paul-Schneider-Haus (Kirchstr. 9)

Kirchenchor

Montags 18.00 - 19.30 Uhr, Paul-Schneider-Haus (Kirchstr. 9)

CIS – Chor Initiative Sobernheim

CIS-Chorinitiative Sobernheim

Montags 20.00 - 21:30 Uhr, Paul-Schneider-Haus (Kirchstr. 9)

Posaunenchor

Donnerstags 19.30-20.30 Uhr, Paul-Schneider-Haus (Kirchstr. 9)

Jungbläsergruppe: Donnerstags 18.30-19.15 Uhr, Paul-Schneider-Haus (Kirchstr. 9)

Blockfötenensemble

Das Blockflötenensemble trifft sich in der Regel am 1. Freitag im Monat um 17.30 Uhr, Paul-Schneider-Haus (Kirchstr. 9)


Johann Michael Stumm Orgel

„Das Sobernheimer Werk stellt mit Abstand die wertvollste Barockorgel der evangelischen Kirche des Rheinlands und (...) auch das wertvollste und noch halbwegs original erhaltene Werk der Orgelbaudynastie Stumm dar.“ (Orgelbausachverständiger Johannes. G. Mehl 1939)

Zu Weihnachten 1739 wurde die Orgel, gebaut von Johann Michael Stumm, dem Begründer der Orgelbaudynastie Stumm, spielfertig in der Matthiaskirche aufgestellt.

Dies war der krönende Abschluss der Instandsetzung der Kirche, die unter dem 30-jährigen Krieg und dem großen Stadtbrand 1689 sehr gelitten hatte.

Die Stadt Sobernheim bezahlte für die Orgel mit 25 Registern, verteilt auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal, 900 rheinische Gulden.

140 Jahre tat die Orgel unverändert ihren Dienst, bevor 1878 und 1910 zwei erste Orgelrenovierungen auch für eine „Modernisierung“ der Orgel sorgten. Die beiden Kriege, in deren Verlauf unter anderem die Prospektpfeifen wegen ihrer besonders wertvollen Legierung konfisziert und anderen Zwecken zugeführt wurden, bedeuteten enorme Schäden für Kirche und Orgel und zogen 1940 und 1970-72 zwei weitere Renovierungen und wiederum Veränderungen nach sich.

Durch die Restaurierung ist die Orgel von allen späteren Zusätzen und Veränderungen befreit und verloren gegangene Teile wie die Balganlage rekonstruiert worden. Im Klang ist sie wieder als Barockorgel erkennbar.